3 Seen Wanderung Appenzell in 2 Tagen
Gestartet sind wir mit 15KG und 18 KG Rucksäcken.
Tag 1
Nachdem wir unsere Probewanderung erfolgreich absolviert
haben wird es nun also ernst. 3 Tage sind wir ohne Handy und Storm dafür mit Freude
und Abenteuerlust unterwegs.
Geplant war das wir nur bei schönem Wetter gehen werden. Den
Wetterbericht haben wir am Abend vorher angeschaut. Angezeigt hat es bewölkte
25 Grad was für eine Wanderung viel Angenehmer als 30 Grad in praller Sonne
war. Wir haben uns also entschieden die Wanderung zu starten.
Wir sind eher gemütliche Wanderer und starten deshalb auch
nicht schon um 7 Uhr in der Früh sondern um 10.30 Uhr. Kaum sind wir in
Wasserauen angekommen fing es an zu regnen. Meine Grossmutter sagte mir immer «es
gibt kein schlechtes Wetter nur schlechte Kleider». Mein Herz Allerliebster
weigerte sich anfänglich und wollt eigentlich nicht los gehen. Wie man ja weiss
können auch Männer ziemlich zickig sein. Glücklicherweise konnte ich ihn aber
doch noch überzeugen sein. Was sollen uns so ein Paar Regentropfen schon machen,
wir sind schliesslich nicht aus Zucker. Später dankte er mir sogar noch für
meine Hartnäckigkeit!
Es ergaben sich wundervolle Einblicke in die Nebelbedeckte
Natur. Wie man ja weiss, kann das Wetter in der Bergen sehr schnell umschlagen.
Aus diesem Grund mussten wir unsere Jacken immer wieder an und abziehen. Die
Sonne schien und im nächsten Moment zog dicker Nebel und dunkle Wolken auf.
Umso spannender für uns.
Am Seealpsee angekommen hatten wir unseren ersten
Felsaufstieg überwunden und durften eine wunderbare Aussicht geniessen.
Unterwegs
sahen wir andere Gleichgesinnte, welche ebenfalls hier in den Bergen
Wildcampten. Kurz vor der Meglisalp legten wir eine Rast ein um neue Energie zu
tanken. Wir haben Käsewürste im Speckmantel in unserem Gaskocher zubereitet.
Dazu gab es Brot und zum Dessert einen Apfel. Nichtsahnend was uns bevorstehen
würde wanderten wir weiter.
Den Weg konnte man von Weitem nicht erkennen wir ahnten aber
wohin uns der steinige Weg ca hinführen würde. Wir hatten knapp den halben
aufstieg hinter uns. Einige Wanderer konnten wir überholen, welche später
aufgaben und umkehrten. Dank unseren Käsewürsten hielten wir aber tapfer durch.
Ausser Atem und doch voller Zuversicht liefern wir weiter Bergwärts und wurden
von einem Helikoptergeräusch überrascht. Gespannt wo dieser hinfliegen wird
beobachteten wir wie er unmittelbar vor uns landete und konnten entdecken, dass
sich zwischen dem Gestein eine tote Kuh befindet. Nicht einmal eine Minute hat
es gedauert, bis die Kuh an einem Bein festgemacht und abtransportiert wurde.
Was nicht wirklich spektakulär tönt war für uns ein unglaubliches Erlebnis, da
man solche Abenteuer in der Stadt nie erleben wird. Was ausserdem sehr
erwähnenswert für uns ist, sind die ganzen Tiere in den Bergen. Sprich Kühe,
Schafe und Ziegen, welche wie Weltmeister über die Steine und wiesen Klettern.
Da kann es vorkommen, dass ein geschwächtes Tier abstürzt oder einen Fehltritt
macht.
Aufgewühlt vom Geschehen und schon fast am Ende unserer
Kräfte erreichen wir das Ender der Gratspitze. Wir überquerten den letzten
Abschnitt bevor es hinten wieder runter ging. Dummerweise haben wir vergessen unser
Wasser aufzufüllen. Bäche hat es dort fast keine. Wir liefen also nahe dem
dehydrieren weiter und konnten in der ferne eine kleine Alp entdecken in der
Hoffnung das diese über fliessend Wasser verfügt. Dort angekommen wurden wir
herzlich begrüsst und darauf aufmerksam gemacht, dass wir unser Wasser hier
gerne auffüllen können.
Beim Warten haben wir eine kleine Angebotskarte entdeckt.
Wir haben uns entschieden von der frischen Kuhmilch zu
probieren. Wir erhielten also ein Glas ganz frischer und gekühlter Kuhmilch und
tranken diese wunderbare Milch. Es war ein unvergleichbares Geschmacks Erlebnis
welches mit normaler Milch nur noch wenig zu tun hat. Was wahrscheinlich daran
liegen mag, dass die Milch nicht pasteurisiert und entrahmt wurde. Auch der
Grund warum ich nach dem halben Glas Milch bereits satt war.
Unser nächstes Ziel war der Fälensee. Der 2 der 3 Seen. Auf
der Alp (Widderalp) wurde uns gesagt, wir hätten noch ca. 30 Minuten, was aber
wirklich sehr optimistisch war. Wir hatten über eine Stunde bis wir dort waren
und waren bestimmt eine weitere damit beschäftigt einen geeigneten Schlafplatz
zu finden. Eigentlich wollten wir direkt am See übernachten, was aber leider
verboten war. Deshalb haben wir uns einen Platz oberhalb des Sees gesucht.
Als wir unser Lager aufgeschlagen hatten, haben wir uns auch
noch in den See gewagt, welcher schon beim Anblick Hühnerhaut und Frost auslöste.
Nach einer solchen harten Wanderung aber mehr als willkommen war. Zurück zu
unserem Platz haben wir bemerkt, dass wir nicht mehr ganz alleine waren sondern
Zeltnachbaren bekommen haben. Wir haben uns schnell mit ihnen angefreundet und
später am Abend auch noch sehr spannende Gespräche mit ihnen geführt.
ESSEN Diesmal haben wir uns für Safran Risotto mit Steinpilzen
entschieden. Man will sich ja nicht lumpen lassen nur weil man mit einer Open
Air Küche kocht.
Das Risotto dauerte etwas
länger als erwartet war aber sehr köstlich!
Tag 2
Am nächsten Tag wurden wir von der Kälte geweckt. Ein guter
Schlafsack ist wirklich sehr empfehlenswert! Wir konnten dafür aber wunderbare
Bilder vom Sonnenaufgang einfangen.
Alles Aufgeräumt waren wir bereit für die zweite Etappe,
welche noch ca. 2.5h dauern sollte. Nun kamen wir an den dritten und letzten
See, den Sämtisersee welcher nicht mehr wirklich ein See war. Es sah eher nach
einem Teich oder ähnlichem aus. Wir wollen aber nicht behaupten das läge an der
Klimaerwärmung das wäre absurd 😉
Nach dem letzten See kam ein relativ ungemütliches Stück, da
es nur noch bergab ging. Nicht das dies Problematisch wäre aber er Weg war
gekiest und bei jedem geraden Stückchen haben wir gedacht wir hätten es geschafft,
was aber natürlich nicht der Fall war. Nach ca. 1h sind wir endlich unten
angekommen und konnten das letzte Stück geniessen welches nur noch gerade aus
ging. Hier haben wir viele Gleitschirmflieger beobachtet und haben uns nun
sogar überlegt selbst die Gleitschirm Prüfung zu absolvieren. Vielleicht
nächstes Jahr.
In Brüllisau bei der Kastenbahn angekommen haben wir uns ein
wohlverdientes Appenzeller Bier gegönnt und sind mit dem Bus und der
Appenzeller Bahn zurück zu unserem Auto gefahren welches immer noch beim
Parkplatz Wasserauen stand.
Fazit
Diese Wanderung würden wir sehr empfehlen aber unbedingt mit
gutem Schuhwerk und allenfalls mit Trekkingstöcken. Insgesamt war die Wanderung
sehr anstrengend und mit 15 KG Gepäck auf den Schultern nicht zu überschätzen. Ausserdem
würden wir eher bewölktes Wetter bevorzugen. Insgesamt waren wir ca. 8h
unterwegs haben aber viele Pausen fürs Fotografieren eingelegt.
Für mehr Einblicke -
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