2-Tages Wanderung – Murgsee
Da wir unsere Sommerferien in den Bergen verbringen werden
inklusive Wildcampen, haben wir uns entschieden eine Probewanderung
durchzuführen. Die Murgsee Wanderung, welche 5h 14min dauert soll es werden.
Wir haben unsere Sachen gepackt und sind losgefahren in Richtung Walensee.
Packliste:
Isolationsmatten
Schlafsäcke
Ultraleichtes Trekking
Zelt
Feuerzeug
Taschentücher
Feuchttücher
Microfaser Badetuch
Gewürze
Pullover
Trinkflaschen
Trainerhosen
Frische Unterhosen
Badehosen
Stirnlampe
Campingbecher Edelstahl (auch für
Gaskocher geeignet)
Gaskocher inkl. Kartusche
Notizbuch inkl. Stift
Kamera
Spiele
Sonnencreme
Antibrumm
Biologische Anzünder
Essen
Plastiksäcke für Abfall
Wildcampen
Wildcampen ist in der Schweiz grundsätzlich erlaubt, sofern
man nicht in einem Naturschutzgebiet oder in einem Nationalpark campiert. Um
auf Nummer sicher zu gehen, erkundet man sich bei einer nahe gelegenen Hütte.
Evtl. lässt sich so auch das WC-Problem lösen.
Tag 1
Es gibt einige Parkmöglichkeiten vor Ort. Wir haben bei
Bachlaui parkiert, da man dort endet wenn man die Rundwanderung durchführt. Achtung,
dass Parkticket muss bereits unten gelöst werden! Man kann auch mit den ÖV
anreisen. Hier ist aber zu beachten, dass man das Bergtaxi vorher informiert(+41 81 738 14 41) , welches einem dann zum Start der
Wanderung bringt - Gilt ebenfalls für die Rückreise.
Guten Mutes sind wir also vom Parkplatz los gewandert. Wir
hatten beide einen Rucksack mit jeweils ca. 15 Kg Inhalt auf den Schultern.
Stillschweigend sind wir nebeneinander hoch gezottelt und haben auf die Zähne
gebissen. Wir wollten beide nicht zugeben, dass unser Gepäck schwerer als
erwartet war und wir weniger trainiert, als erhofft sind. Nach ca. 1h war aber
alles vergessen, den die Aussicht und die gesamte Umgebung war so atemberaubend,
dass wir unser Gepäck auf dem Rücken glatt vergessen haben. Das Grün kam uns
Grüner vor, die Luft war frischer und unsere Gemüter zufriedener denn je. Neben
den Wanderwegen hatte es zahlreiche Bäche, aus denen wir übrigens bedenkenlos getrunken
haben. Das Wasser war glasklar und erfrischend kalt. Schon bald waren wir im
Naturreservat und in der Tektonikarena Sardona angekommen, welche zum Unesco Weltkulturerbe gehört. Hier
darf man weder Campen noch Picknicken. Bei nicht beachten können hohe Bussen anfallen.
Nun kommt man schon bald zum ersten Wasserfall. Geheimtipp; hier
kann man zwischen den Gebüschen hindurch und gelangt direkt neben den
Wasserfall. Hier bietet sich ein ausgesprochen beeindruckender Blick den
Wasserfall hinunter. Achtung nur für Schwindelfreie.
Nach ca. 2h haben wir gemerkt, dass wir die Rundwanderung in
die verkehrte Richtung marschieren. Was uns aber eigentlich gerade gelegen kam,
da wir hier übernachten wollten mussten wir schauen, dass wir nicht zu viele
Meter über Meer sind damit wir in der Nacht nicht verfrieren und ausserhalb des
Naturschutzgebietes waren.
Weiter ging es einen steilen Stutz zum Höchsten Punkt der
Wanderung über den Gipfel Murgseefurggel. Auf dem Weg passierten wir eine
Kuhherde, welche sich von den Wanderern nicht stören liess und zwei Fischer, welche
auf dem Weg zum oberen Murgsee waren. Fliegenfischen würden sie hier und wir
liessen uns sagen, dass man hier wunderbare Regenbogenforellen fangen kann. Schweissgebadet
kamen wir oben an und durften eine unbezahlbare Aussicht geniessen.
Aussicht auf den oberen Murgsee |
Nach einigen Minuten und wunderbaren Bildern marschierten
wir schnell den Gipfel hinab. Es windete nämlich sehr und war kalt. Der Abstieg
war nicht zu steil und äusserst angenehm. Auch hier konnten wir eine
unglaubliche Vielfallt an Pflanzen entdecken. Bei der nächsten Wanderung werden
wir ein Pflanzenlexikon mitnehmen damit wir die verschiedenen Pflanzen auch
zuordnen können.
Nach ca. 2h nachdem wir den Gipfel überwunden haben, machten
wir uns auf die Suche nach einem Schlafplatz. Gerne wollten wir an einem der
Bäche übernachten. Zum einen, weil wir sehr gerne am Wasser sind zum anderen, da es sehr praktisch zum Kochen und Wasser
auffüllen ist. Wir schauten also auf der
Karte nach und waren ziemlich sicher, dass wen wir jetzt vom Wanderweg
abkommen, wir an einen ruhigen Ort mit Bach kommen. Was natürlich nicht der
Fall war! Wir kletterten über Stock und Stein bis wir feststellen mussten, dass
dieser Bach welchen wir auf der Karte gesehen haben gar kein Wasser hatte.
Ein wenig enttäuscht und sehr müde sind wir aber
weitergewandert und haben die Hoffnung nicht aufgegeben. Nach ca. 30 min.
hörten wir dann aber doch noch einen Bach und freuten uns sehr als wir ihn
endlich sichteten. Der Schlafplatz war schnell gefunden und wir schlugen unser
Lager auf.
Das Zelt war in Sekunden schnelle aufgebaut und wir
entschieden uns in den Bach baden zu gehen. Was sich aber schlussendlich als
schlechte Idee herausstellte da der Bach so kalt war, dass einem die Zehen
einfroren. So sind wir also zu unserem Schlafplatz zurückgekehrt, haben Feuer
gemacht und fingen an zu kochen. Wir haben uns für «Ghackets und Hörnli»
entschieden. Obwohl wir ein wenig mehr als bei Dosenravioli mitschleppen
mussten hat sich dieser Aufwand auf jeden Fall gelohnt!
Um 19.00 Uhr waren wir so müde und fertig, dass wir am liebsten
gleich ins Zelt schlafen wollten. Wir haben den Abend dann aber trotzdem mit
einem Glas Wein am Lagerfeuer ausklingen lassen und haben Spiele gespielt und
Gespräche geführt. Wir haben uns dazu entschieden, beim Wandern unsere Handys
jeweils auszuschalten. So können wir alles viel mehr geniessen und sind für
einen Moment abgeschirmt von der Aussenwelt. Da wird einem erst bewusst wie
viel Zeit man eigentlich hat wenn man nicht ständig am Handy ist.
Am nächsten Morgen haben wir ausgeschlafen und sind um ca.
10 Uhr nach einem Instantkaffe und einem Cervelat mit Käse auf unsere letzte
Etappe. Unser Schlafplatz haben wir wie sich das gehört, so aufgeräumt das
niemand merkt, dass überhaupt jemand da war.
Da wir kein Handy dabei hatten und nur ausgedruckte Karten
hatten, waren wir uns nicht ganz sicher wo wir überhaupt waren und wie lange
wir noch haben werden. Unterwegs haben wir aber ein junges Paar getroffen,
welches ebenfalls Wildcampen wollte. An den übergrossen Rücksäcken haben sie
natürlich gerade erkannt das wir das selbe gemacht hatten. Wir unterhielten uns
also ein wenig und sie zeigten uns auf der Karte wo wir sind. Nun kommt man
beim letzten oder eben beim ersten Stück, falls man die Rundwanderung richtig
herum wandert, zu einem Gästebuch. Es ist versteckt aber man sollte es
eigentlich sehen.
Das letzte Stück war sehr uneben und Steil, eher mühsam
nachdem man am 1 Tag schon 7h unterwegs war und die Beine schon etwas müde
waren. Voller Glücksgefühle und völlig entspannt haben wir dann aber nach ca.
1h nach Abmarsch das Ende erreicht. Im Auto angekommen waren wir nun Froh
unsere Füsse von den Wanderschuhen u befreien.
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